Ilse-Dörte

Ilse-Dörte, die Verschwörte, hat wegen Corona ihre so ganz eigenen Probleme, wie Masken- und Impfzwang und Diktatur… dem kann man nur mit Satire begegnen…

 

März 2020, Erster Lockdown

Ilse-Dörte Birke-Borke,
die Empörte, fand es knorke
in den Onlinekonferenzen
ungestört ihr Verschwörungssüppchen zu kredenzen,
gut gewürzt mit Fantasien.
Angefeuert mit bescheuert
sinnbefreiten Theorien
über watergatig, Bill-ige Pharmaindustrien
beteuert sie die, von der großen Weltverschwörung
angeheuert und in einer eingebläuten
Chemtrailwolke über unser Volk
gestreuten pandämonischen Epidemien.

Mit Gerudel und Gedudel,
mit Gedodel und Gejodel
rührt und schüttet sie die Suppe
in die durch zu langes Lungern
hungrige, mit aufgesperrten Rachen,
gierig breit und bereit,
die Langeweile und die mit Gedächtnislücken
angefüllte Zeit zu überbrücken,
aufgebrachte Gruppe.
So bersten diese Internetten,
mit auf ihren Toppen aufgeklappten Lappen,
aus ihren zerdrückten Betten,
um die ungläubige Welt,
doch zuallererst sich selbst zu retten.
Doch was Ilse-Dörte,
die betörte Angehörte,
sehr verstörte,
war das Breitband,
das nach einer Zeit des Kochens
und des auf die Wahrheit Pochens,
aus der Schwingung der Besingung
und der brodelnden Bejodelung verschwand.
Tja, ist halt leider kein 5G…
Ilse-Dörte Birke-Borke,
ich find’s knorke,
dass ich dich nun nicht mehr seh.
Ade!

 

29. August 2020, Sturm auf den Reichstag

Ilse Dörte,
die Verschwörte,
hörte, es sei an der Zeit,
dass das Land sich endlich
sowohl städtisch als auch ländlich
gänzlich vom Verstand befreit.
Denn das systemgebeugte Land
stand am Rand des Untergangs,
wegen des vermeintlich virusindizierten
jedoch höchst wahrscheinlich manipulierten,
kleinlich reinlichen Maskierungszwangs.
Und so stand sie mit Gebrülle und Geheule
in der Fülle der verweg’nen Gegner
an der von Nicht-mehr-länger-Zwänge-Dienern
eingehüllten Siegessäule.
Mitten drin im Menschenmeer
schrie sie ins schilderreiche Bürgerheer
ihr praktisch antifaktisches,
doch intergalaktisch praktiziertes Heil.
Weil sie meinte, dass der Ruf danach sie alle einte,
erklomm sie prompt die steilen Stufen
und ermunterte die geile Menge
auch nach jenem Heil zu rufen,
welches sie sogleich empfing
als die schwarzweißrote Fahne
eines schlichten rechten Mahners
sich in ihrem sturmgeheizten
wutgebeizten Heilsgesicht verfing.
Meine liebe Ilse-Dörte,
ach, du immer wieder Unerhörte,
auch für deine Störung
jener wiederkehrenden Empörung
gibt es sicherlich Tabletten,
die dich vor dir selber retten.
Und jetzt alle in die Betten,
Licht ist aus im Krankenhaus.
Morgen früh kommt Doktor Maus…

https://www.youtube.Ilse-Dörte

 

 

Januar 2022, Ilse-Dörte geht „spazieren“

Ilse-Dörte,
die verstört Verschwörte,
gerät in ihrer Filterblase
ob manch abgründiger Phrase,
die sie früher nicht zu denken dachte,
weil sie – wie sie selbst sagt –
„Nazisprech doch eigentlich verachte“
plötzlich in Ekstase 
und spricht nur
noch von Diktatur
und der GmbH
,
die früher wohl mal Deutschland war.
Und von schwerster Diskriminierung
und dem Recht auf Infizierung.
Und auch die sonst verhasste AfD
hat für Ilse-Dörte,
die viel zu wenig Angehörte,
nun manch brauchbare Idee.
Ach, und der Spaziergang sei was Feines
und nebenbei auch noch Gemeines, Kleines,
weil man laut und scharf
seinen Frust rausbrüllen darf.
Sind der erste und der zweite Weg versperrt,
weil die gemeine Polizei
diesem Aufmarsch und Bohei
eine Grenze setzt,
fühlt Ilse-Dörte sich verletzt.
Und nun wird so lange rumgeplärrt,
bis „Der 3. Weg“ sich findet,
der sich durch braune Sümpfe windet.
Doch Ilse-Dörte, die Empörte,
findet das jetzt richtig und egal,
denn zum ersten Mal
fühlt sie sich wichtig und gesehen
beim Spazierengehen.
Hätt’ sie nur ihr Kind nicht mitgenommen,
denn das hat etwas abbekommen
und sie ne fette Strafanzeige.
Na, wenigstens war sie nicht feige
und kann in all ihren Kanälen
ihre Likes zusammenzählen.
Mann, das sind schon fünfzehn Stück.
Welch ein Glück.
Und was ist nun die Quintessenz
aus der Gesamtinsuffizienz?
Meine liebe Ilse-Dörte,
du von deinem ICH Betörte.
Du weißt doch:
Man soll andere damit nicht plagen
und auch nicht damit erschlagen.
Und es nicht mit Fackeln 
bis vor deren Haustür tragen.
Nein! Komm, ersticke diesen Keim.
Wenn der Schrei nach Liebe in dir reift
und mit langen Fingern nach dir greift.
Dann bleib daheim.
Alle werden es dir danken,
die Gesunden und die Kranken.
Dann klopf dir auf die Schulter
und gib dir selbst die Hand.
Denn dann weißt du eines sicher:
Du bist noch bei Verstand!